Bedächtig nickte ich auf Lennys ehrliche Antwort hin. Es isch ziemlich viel das erste Mol, aber du gewöhnst di daran. es war ganz normal sich von den vielen Eindrücken hier überfordert zu fühlen, so ging es beinahe allen hier die neu dazu kamen. War bei mer damals nid anders. S isch scho ewig her. Seit elf Jahren war ich nun schon jeden Sommer hier und eigentlich genoss ich es jedes Jahr. Bis auf die paar Male wo es zu Kämpfen und Kriegen gekommen war.

Bei seinen Worten, schluckte ich leicht. Das es viel war, damit hatte er sehr recht. Zumindest hatte ich das ja auch festgestellt. Wie man sich daran gewöhnen konnte, war aktuell eine Frage, welche ich mir stellte. Neben den ganzen anderen Fragen, die mir im Kopf herum schwirrten. Als er sagte, dass es bei ihm nicht anders war, nickte ich etwas beruhigt. Ich denke, dass es schon irgendwie wird meinte ich zuversichtlicher, als ich mich irgendwo auch fühlte. Ob es wohl Zeit wurde woanders hin zugehen ? Ich wusste es nicht. Der Zeitplan war ja auch schließlich neu für mich.

Ich hatte mir beim Striegeln der Pegasi vielleicht ein wenig mehr Zeit genommen, als eigentlich nötig gewesen wäre, aber für mich war das mehr Erholung als tatsächlicher Aufwand. Ich konnte es dann natürlich auch nicht lassen, die beiden noch etwas zu streicheln, bis ich fand, dass es doch allmählich Zeit wurde, zu den anderen beiden wieder zurückzugehen. Ihr Gespräch über die Wagenrennen werden sie doch wohl hoffentlich schon beendet haben… Als ich zurückkam, bekam ich noch die letzten paar Gesprächsfetzen mit, die zwischen den beiden gefallen war. „Das ist die richtige Einstellung“, machte ich mein Wiederkommen also bemerkbar, indem ich Lennys Worte bestätigte. Mit meinem üblichen freundlichen Lächeln trat ich wieder zu den beiden dazu. „Und Lars hat völlig Recht, du wirst dich daran gewöhnen. Nimm dir einfach die Zeit, die du dafür brauchst. Die Leute hier im Camp sind wirklich sehr nett und helfen dir bestimmt auch gerne.“ Nun ja, auf alle traf das unbedingt nicht zu, aber meistens konnte man sowieso ganz gut erkennen, wer eher zu der ungemütlichen Sorte gehörte und wer nicht. Und Lenny hatte auch wirklich Glück, dass er nach all den Schlachten und Kriegen, die wir hier in den letzten Jahren so geführt hatten, gekommen war.

Ich nickte Lenny aufmunternd zu und drehte dann den Kopf, als Bella wieder zu uns trat und sich unserem Gespräch anschloss. Gnau, solange du brauchst, brauchst du ääbe. Du häsch alle Zeit dWält. Im Moment konnte man das wirklich sagen und ich hoffte sehr, dass es so bleiben würde, wir hatten in den letzten Jahren wirklich mehr als genug Probleme gehabt, es war Zeit für etwas Frieden. Man konnte nur beten, dass auch die Götter und co. so dachten.

Aus der Richtung vom Stall hörte ich Bellas Stimme, die Lars Argument beiwohnte und er stimmte ihr auch zu. Es beruhigte mich, solche positiven Meinungen über das Camp zu hören. Die Worte waren Balsam für meine Seele. Ich freue mich sehr darauf von euch weiterhin zu lernen und meine Zeit hier in Sicherheit verbringen zu können. Weil ich denke, dafür bin ich hier um alles zu lernen und so sagte ich mit einem Lächeln. Ein Hauch der Zufriedenheit legte sich auf meine Wangen. Ob man mir das ansehen konnte? Ich wusste es nicht. Meine Hände stemmte ich nun etwas an meine Hüfte, da ich nicht wusste wohin damit.

Lars stimmte mir selbst auch noch zu, zumindest ging ich davon schwer aus, denn Lars‘ Dialekt zeigte sich gerade recht stark. Beeindruckend, dass Lenny ihn trotzdem verstand, obwohl er Lars heute das erste Mal traf. „Nicht bös gemeint, Lars, aber im Moment ist es wirklich nicht leicht, zu verstehen, was du sagst“, wies ich den älteren Halbgott dann freundlich darauf hin. Ich wusste natürlich, dass das eben zu Lars gehörte, aber wenn man ihn nicht kannte, dann konnte es wirklich schwer sein, ihn zu verstehen, da man die Wörter einfach nicht kannte. „Das Camp soll auf jeden Fall den Zweck haben, Halbgötter zu schützen und sie zu trainieren“, meinte ich. Für junge Halbgötter war es in der Welt der Sterblichen aufgrund der Monster eben gefährlich. Wobei ich dazu sagen musste, dass das Leben selbst im Camp in den letzten Jahren nicht gerade sicher war, doch das wollte ich Lenny nicht sofort auf die Nase binden. Früher oder später würde er das wohl sowieso erfahren, wenn er es nicht schon längst wusste, aber wenn es nicht sein musste, wollte ich nicht unbedingt diejenige sein, die ihn darüber aufklärte. „Sag, Lenny, was steht bei dir noch auf dem Plan?“

Schampar richtig. Ich nickte Lenny zufrieden zu, denn er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Er war hier um zu lernen wie er sich im Leben durchschlagen konnte. Die Welt außerhalb des Camps war sehr gefährlich für Halbgötter, das war jedem hier klar, umso wichtiger war es auf dkese Gefahren vorbereitet zu sein. Langsam blinzelnd sah ich Bella an, welche meinen Dialekt ansprach und brauchte einen Moment um richtig zu verstehen was sie meinte. Dann klatschte ich mir mit der Hand gegen die Stirn und lächelte sie entschuldigend an, ehe ich mich schwerstens konzentrierte um meinen nächsten Satz ganz ohne meinen Dialekt zu formulieren. Entschuldige, nach dem langen Stehen im Wagen habe ich wohl etwas zu hoch dosiert. Ich klopfte bezeichnend auf die Hosentasche in der ich meine Jointstummel herumtrug, damit ich sie später richtig entsorgen konnte und welche auch am selben Bein war wie die Verletzung auf Grund derer ich zu diesem Mittel griff. Ich werde mich bemühen klarer zu sprechen. Puh, s isch anstrengend gsii.

Schließlich kam Bella wieder und ich nickte ihr zu. Sie wies Lars auf seinen Dialekt hin, welcher den Hinweis gut auffasste und sofort drauf reagierte. Das fand ich sehr sympathisch. Eigentlich wollte ich auch mal wieder einen Witz machen, aber mir fiel kein passender ein. Immerhin passte es auch nicht wirklich zur Situation. Schließlich würde ich gefragt, was ich noch vor hatte. Ich denke, ich werde noch zu anderen Unterricht gehen je nachdem und mich dann noch versuchen an Aufgaben im Camp zu beteiligen. Ich würde schon informiert, das jeder hier sein Teil dazu beiträgt um das Camp am laufen zu halten erklärte ich mit festen Worten. Freundlich blickte ich die beiden an.